Cisco hat die Übernahme von Tandberg abgeschlossen. Der Netzwerkspezialist kontrolliert nun nach eigenen Angaben 91,1 Prozent der Anteile des norwegischen Anbieters von Videokonferenzlösungen. Die restlichen Aktien will Cisco im Rahmen einer Zwangsakquisition übernehmen, bei der die Anteilseigner verpflichtet sind, ihre Anteile an den neuen Eigentümer zu verkaufen. Damit beläuft sich der Kaufpreis auf insgesamt 19 Milliarden Norwegische Kronen (2,4 Milliarden Euro).
Cisco integriert Tandberg in den neu geschaffenen Geschäftsbereich TelePresence Technology Group. Als TelePresence bezeichnet das Unternehmen eine neue Generation von Videokonferenzsystemen. Sie soll laut Marthin De Beer, Senior Vice President der Emerging Technologies Business Group bei Cisco, die Produktivität durch die Verwendung von Video und eine Zusammenarbeit von Angesicht zu Angesicht steigern. Die Leitung der TelePresence Technology Group übernimmt der frühere Tandberg-CEO Fredrik Halvorsen in der Position eines Senior Vice President.
Mit dem Kauf von Tandberg will Cisco seine Präsenz im Wachstumsmarkt Videokonferenzsysteme stärken. Ursprünglich hatte der Netzwerkspezialist im Oktober 3 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) für Tandberg geboten. Nachdem Investoren das Angebot ablehnten, erhöhte Cisco seine Offerte von 153,50 auf 170 Norwegische Kronen je Aktie oder umgerechnet 3,4 Milliarden Dollar.
Ende März schließlich stimmten auch die Kartellbehörden der Übernahme zu. Weder die EU-Kommission noch das US-Justizministerium sehen eine Gefährdung des Wettbewerbs im Videokonferenzmarkt. Cisco musste sich allerdings von seinem Standardprotokoll TIP (TelePresence Interoperability Protocol) verabschieden.
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